Beim Zwischenkolloquium am 22.10.2018 wurden erste Ideen und Entwürfe der Planungsteams für die Entwicklung des Haus der Statistik öffentlich vorgestellt.
Nach einer kurzen Begrüßung folgten einige einleitende und informative Worte zur Entwicklung des angrenzenden Alexanderplatzes und der Besonderheit des Ortes. Anschließend erfolgte der Rückblick auf die bisherigen Veranstaltungen des Werkstatt-Verfahrens wie das Auftaktkolloquium und das Planungslabor #1.
Im weiteren Verlauf des Vormittags präsentierten die Planungsteams ihre ersten Arbeitsstände. Pro Team standen ca. 15 Minuten für die Präsentation und 15 Minuten für Verständnisfragen zur Verfügung. Nach der Mittagspause begann der nicht-öffentliche Teil des Zwischenkolloquiums. Das Obergutachter:innen-Gremium und die anwesenden Sachverständigen diskutierten und beurteilten im Werkstattraum eingehend die einzelnen Entwürfe und formulierten Hinweise an die Planer:innen für die weitere Bearbeitung. Währenddessen hatten die Planer:innen-Teams in einem Nebenraum die Möglichkeit, sich über Planungsinhalte auszutauschen und Fragen und Wünsche an das Obergutachter:innen-Gremium zu formulieren.
Der Entwurf von COBE Berlin mit Sörensen Landschaftsarchitekten stellt nach Ansicht des Obergutachter:innen-Gremiums ein klares Konzept mit einer robusten Struktur und einer großen inneren Freifläche dar. Die Bebauung ist als Blockrand angelegt, der nicht komplett geschlossen ist und Durchbrüche in den Erdgeschosszonen aufweist. Die Randbebauung an der Berolinastraße staffelt sich in Höhe und Tiefe der Gebäude. Auf der Freifläche an der Karl-Marx-Allee wird ein Pavillon vorgeschlagen, der für Nutzungen der Initiative Haus der Statistik zur Verfügung stehen soll. Das Obergutachter:innen-Gremium beurteilt die Gesamtstruktur als „zu großmaßstäblich“ und zweifelt an einer Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen Freiraumnutzung als „Stadtforst“. Die Freiräume sollen neu dimensioniert und die konsequente Nutzungstrennung überprüft werden.
Das Planungsteam ISSS Research Architecture mit Octagon architekturkollektiv und Manmadeland stellte 3 Entwurfsvarianten vor, die sehr unterschiedliche Ansätze verfolgten. Der erste Entwurf, der vom Obergutachter:innen-Gremium zur weiteren Bearbeitung ausgewählt wurde, nennt sich Super Hybrid und vereint eine starke Urbanität mit einem freien Innenhof. Bei dieser Variante sind 4 unterschiedlich hohe und
strukturierte Gebäude vorgesehen, die teilweise mit mehrgeschossigen Sockelzonen verbunden sind. Das Obergutachter:innen-Gremium zweifelt
an der Funktionsfähigkeit der mehrgeschossigen Sockelzonen. Die Freiraumnutzung und -gestaltung soll konkretisiert werden.
Das Planungsteam Teleinternetcafé mit Treibhaus Landschaftsarchitekten präsentierte zwei Entwürfe, von denen die Variante 1 weiter entwickelt werden soll. Die Bebauung ist teilweise als Blockrand angesetzt und bildet mehrere Typologien aus. Der Entwurf besticht durch die Nutzungsmischung innerhalb der Erdgeschosszonen der einzelnen Baukörper. Das Obergutachter:innen-Gremium kritisierte die „zu additive“
Mischung unterschiedlicher Bautypologien und die Zahl undefinierter Restflächen. Die Freiräume sollen stärker definiert und die Bebauung
in Richtung einer klaren Entwurfshaltung überprüft werden.
Alle drei Planungsteams haben trotz der eher unterschiedlichen Entwürfe das Rathaus als Hochhaus an der gleichen Stelle im Plangebiet verortet, was durch das Obergutachter:innen-Gremium als positiv gewertet wurde.