Planungslabor #2

Das zweite Planungslabor hat am Donnerstag, 08.11.2018, unter dem Motto Energie & Mobilität und Freiraumgestaltung & Erdgeschossnutzung stattgefunden. Die Themenkomplexe sind auf ihre Weise sehr prägend für ein Stadtviertel und sollten unbedingt frühzeitig in die Planung einbezogen werden! Das jedenfalls kann als Fazit aus dem arbeitsintensiven Nachmittag gezogen werden.

Über die Notwendigkeit Energie und Mobilität in die städtebaulichen Entwürfe einzuarbeiten, wurden sich alle Teilnehmenden spätestens nach den Beiträgen der eingeladenen Expert*innen Frank Hinrichs (inno2grid) und Christine Kamprath (Senatsverwaltung für Umwelt,Verkehr und Klimaschutz) bewusst. Beide plädierten für innovative und sogar radikale Umsetzungen.

Herr Hinrichs stellte zukunftsweisende Mobilitätsformen dar, die vernetzt und als Sharing-Angebote zunehmend in unseren Alltag und unsere Städte einziehen werden. Deshalb sollten auch die Entwürfe die komplexen Anforderungen von Mobilität aufnehmen und als dezentrale, vielseitige Angebote im Quartier verteilt werden. Als Schlagwort fiel hierzu der Begriff „Quartiersflotte“.

Frau Kamprath forderte in ähnlicher Weise, die Ziele der Nachhaltigkeit hoch zuhalten und das Areal im Sinne der Klimaneutralität zu entwickeln und für zukünftige Neuerungen leicht umrüstbar zu gestalten (bzgl. Ressourcenverbrauch, Energieeffizienz, CO2-Emissionen). Ökologische Materialien,Regenwasserrückhaltung, Begrünung, Verschattung, geringer Flächenversiegelung seien wertvolle Maßnahmen. Aus heutiger Sicht sei das Einhalten der Klimaschutzziele mit den aktuellen Standards noch nicht haltbar, weshalb besonders innovativ und flexibel gebaut werden solle.

Die Planungs-Teams können diese Ratschläge nun mit in die zweite Arbeitsphase nehmen. Wir sind gespannt auf die Umsetzung, zu der wir am Zwischenkolloquium #2 (22.11.2018) mehr erfahren.

Der zweite Teil des Planungslabors widmete sich der Freiraumgestaltung & Erdgeschossnutzung. Alle Teilnehmenden sammelten sich dazu an drei „Plantischen“, die von den Planungs-Teams betreut wurden. Anhand von Best-Practice-Bespielen stellten sie zunächst ihre Entwürfe hinsichtlich Freiraum und Erdgeschoss dar. Anschließend wurden diese Ideen gemeinsam diskutiert.

Die Planungs-Teams nahmen aus dem Austausch viele Erkenntnisse mit auf den Weg:

  • Nutzungen konzentrieren sich aufgrund ihrer Intensität (leise/laut) auf bestimmte Lagen und Tages-/Nachtzeiten.
  • Sicherheitsaspekte/ Vermeiden von Angsträumen müssen oberste Priorität in der Planung erfahren. Nutzungen, die als Publikumsmagnet funktionieren, können Abhilfe schaffen, sollen aber auch keine Konflikte provozieren.
  • Die Orientierung und Adressbildung im Quartier sollte stets intuitiv funktionieren.
  • Wo welche Freiraumqualitäten angebracht sind, sollte im Entwurf deutlich werden (genauso in welcher Dimension sie sich harmonisch einfügen).
  • Die Fragen, wo und für wen welche Wohnformen geeignet sind, müssen gestellt und beantwortet werden.
  • Die Frage der möglichen Geschossigkeit ist noch offen.
  • Die schnelle Erreichbarkeit zu ÖPNV (insbesondere für das Rathaus) sollte gegeben sein.
  • Übergänge zwischen Innen- und Außenbereichen können zusätzliche Aufenthaltsqualitäten schaffen.
  • Besonders tiefe Räume können durch zweigeschossige Räume mit flexiblen einziehbaren Zwischenetagen gelöst werden, da so Tageslicht bis ins Innere vordringen kann. Eine Alternative ist es, sie für flächenintensive Einrichtungen zu nutzen (z.B. Sporthalle).

Alle Inhalte und Details, die im Planungslabor #2 besprochen wurden, können Sie zudem in der Dokumentation nachlesen!