Zwischenkolloquium #2

Beim zweiten Zwischenkolloquium am 22.11.2018 stellten die Planungs-Teams ihre überarbeiteten Entwürfe für das Haus der Statistik öffentlich vor.

Nach der Vorstellung des Ablaufs und der Überprüfung der Anwesenheit begrüßte die Senatsbaudirektorin Regula Lüscher die Anwesenden. Sie lobte das hohe Engagement der Bürger:innen und Beteiligten im Verfahren und betonte die Besonderheit, ein derartiges Projekt an einer prominenten Lage wie am Alexanderplatz umzusetzen. Es soll als Beispiel für zukünftige Projekte dienen. Nach der Mittagspause begann der nicht-öffentliche Teil des Zwischenkolloquiums mit der Sitzung des Obergutachter:innengremiums. Die Obergutachter:innen diskutierten und beurteilten die Entwürfe der Planungs-Teams und formulierten Hinweise an die Bearbeiter:innen.

Das Obergutachter:innengremium (OGG) sieht in dem vorgestellten Entwurf von COBE Berlin mit Sörensen Landschaftsarchitekten eine positive Weiterentwicklung des vorherigen Standes. Besondere Zustimmung erhält dabei die Orientierung an den Wohngebäuden der Berolinastraße und die Öffnung der Bebauung zum Wohngebiet. Der vormals große Innenhof wird nun durch die Gebäudeform gefasst und gegliedert. Der „Hain“ und die Schichtung der Freiräume werden vom OGG positiv bewertet. Es wird jedoch die Frage in den Raum gestellt, ob der Entwurf genügend private bzw. halböffentliche Räume ermöglicht. Die vorgeschlagene Nutzung und das räumliche Element des „Gewächshauses“ werden kontrovers diskutiert. Auch die Lage und Ausrichtung des Wohnhochhauses werden kritisiert. Das Planungs-Team soll Dimensionierung und Ausrichtung des Wohnhochhauses prüfen. Zudem sollen die „Arche“ und der Pavillon vor Haus A hinsichtlich ihrer Größe und Nutzung überarbeitet werden.

COBE Berlin mit Sörensen Landschaftsarchitekten

Das Obergutachter:innengremium würdigt den detailliert und sorgsam ausgearbeiteten Entwurf von ISSS Research Architecturemit Octagon architekturkollektiv und Manmadeland, dessen Grundstruktur auf den Empfehlungen aus dem ersten Zwischenkolloquium basiert. Das Obergutachter:innengremium erkennt jedoch, dass die Großstrukturen der beabsichtigten Teilung des Grundstücks und der abschnittsweisen Realisierung entgegenstehen. Der Entwurf des Rathauses und der „unbefangene Umgang“ mit den Endgeschossen der Bestandsgebäude werden vom OGG gelobt. Vor allem die durch die eingeschossigen Pavillons entstehende differenzierte Strukturierung der Freiräume wird positiv bewertet. Das Planungsteam soll die Freiraumnutzung und -gestaltung der Vorfelder konkretisieren und repräsentative Eingangszonen für das Finanzamt und die BIM bei der Gestaltung der Pavillons berücksichtigen. Zudem sollen die Großstrukturen überarbeitet und die Baukörper im Sinne einer Kostenoptimierung vereinfacht werden.

ISSS Research Architecturemit Octagon architekturkollektiv und Manmadeland

Der„unarchitektonische“ Entwurf von Teleinternetcafé mit Treibhaus Landschaftsarchitekten wird vom Obergutachter:innengremium als „urbaner Abschluss bzw. urbaner Auftakt“ für das Wohnquartier Karl-Marx-Allee II gesehen und besticht durch seine klare Struktur und prägnanten Elemente. Die Durchlässigkeit der Freiräume in Nord-Süd-Richtung wird positiv bewertet, wobei sie bis zum Hotel an der Mollstraße fortgeführt werden sollte. Das „Experimentierhaus“ am südlichen Treppenhaus des Bestandsgebäudes erscheint dem Obergutachter:innengremium als Fremdkörper und beeinträchtigt den umgebenden Freiraum. Das angedachte Aktivitätsband zwischen der Bestandsbebauung und der Otto-Braun-Straße findet grundsätzlich Zustimmung, wobei die Vereinbarkeit mit den Eingängen der Verwaltungsnutzungen fraglich erscheint. Die Pavillons nördlich und südlich des Aktivitätsbandes, sowie der Vorplatz des Rathauses überzeugen das Obergutachter:innengremium hinsichtlich Form und Nutzung noch nicht. Das Planungs-Team soll die Wohnhochhäuser bezüglich der Dimensionierung und Ausrichtung überprüfen und die Durchwegung des Innenraums stärker ausarbeiten. Die Freiräume sind hinsichtlich ihrer städtebaulichen Situation und der Nutzungen zu überprüfen.

Teleinternetcafé mit Treibhaus Landschaftsarchitekten

Die ausführliche Dokumentation (PDF | 1,4 MB) können Sie hier einsehen.