Die Entwicklung des Areals am ehemaligen Haus der Statistik geht weiter. Heute unterzeichneten Vertreter von Senat, Bezirk Mitte, WBM, BIM und der Genossenschaft ZUsammenKUNFT Berlin (Koop5) die Fortsetzung der Kooperationsvereinbarung, in der die Zusammenarbeit im Modellprojekt Haus der Statistik einschließlich der Finanzierung für den laufenden Prozess geregelt werden. Außerdem eröffneten sie eine Ausstellung zum Modellprojekt, die gleichzeitig eine der ersten Pioniernutzungen im Altbaubestand darstellt. Die Ausstellung zeichnet ab 8. Juni die Entwicklung des Projekts seit dem Jahr 2015 nach, dokumentiert das Werkstattverfahren für den städtebaulichen Entwurf und gibt einen Ausblick auf die Zukunft.
Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher erklärt dazu: „Das Haus der Statistik ist ein unglaublich spannendes Projekt mit Modellcharakter. Hier, im Herzen Berlins, haben sich fünf unterschiedliche Partner zusammengeschlossen und zeigen, dass und vor allem wie die kooperative Entwicklung eines komplexen Quartiers möglich ist. Die Ausstellung, die wir heute eröffnen, stellt die Genesis des Projektes und die gelungene Kooperation zwischen öffentlichen Institutionen und der Stadtgesellschaft dar.“
Ephraim Gothe, Baustadtrat des Bezirks Mitte: „Das Projekt hat mutige Ziele und experimentelle Ansätze und hat schon jetzt ein spannendes städtebauliches Konzept hervorgebracht. Im Bebauungsplanverfahren wird dies nun weiterentwickelt. Hier geht es um rechtliche Vorgaben zu Themen wie Verkehr, Lärm und andere Immissionen, Klima und Regenwassermanagement. Gleichzeitig brauchen wir detailliertere Konzepte für Freiraumgestaltung, Mobilität, Energie sowie Ver- und Entsorgung. Mitte 2020 soll der Bebauungsplan in Kraft treten.“
Jan Robert Kowalewski, Geschäftsführer der WBM Wohnungsbaugesellschaft Mitte mbH: „Die neue, nunmehr dritte Kooperationsvereinbarung ist eine solide Basis, um unser Modellprojekt weiter voran zu treiben. Hier haben wir die gemeinsamen Ziele, den Handlungsrahmen, aber auch die Finanzierung der weiteren Entwicklung beschrieben. Vorausschauend verpflichten sich alle Kooperationspartner darin, über Planung und Bau hinaus, gemeinsam für die Nutzungsphase Verantwortung zu tragen. Damit erfüllen wir unseren Anspruch, ein gemeinwohlorientiertes und lebendiges Quartier zu entwickeln.“
Sven Lemiss, Geschäftsführer der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH: „Auf dem Areal des Haus der Statistik hat die Zukunft bereits begonnen. Seit diesem Frühjahr arbeiten wir mit Hochdruck an der Schadstoffsanierung des Altbaubestands. Die Entkernung der Fassade im Haus A und B ist bereits abgeschlossen. Auch die Flächen im Erdgeschoss sind bereits komplett entkernt und wir freuen uns, diese für die Pioniernutzung zur Verfügung zu stellen und somit dem ehemaligen Haus der Statistik wieder Leben einzuhauchen.“
Andrea Hofmann, Vorstand der Genossenschaft ZUsammenKUNFT Berlin (ZKB): „Schon heute ist das Haus der Statistik ein Labor für die Zukunft. Denn jetzt beginnt die Phase der Pioniernutzungen, die Ausstellung ist eine davon. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus den Bereichen Nachbarschaft, Soziales, Bildung Kunst und Kultur wählt die Koop 5 derzeit Bewerbungen für die Zwischennutzung von Teilen der Bestandsgebäude während der Bauphase aus. In dieser Pilotphase lernen wir für die spätere Auswahl der Mieterinnen und Mieter im neuen Quartier.“
Das Haus der Statistik wurde bis 1970 bei der Neugestaltung des Ost-Berliner Stadtzentrums um den Alexanderplatz gebaut. Nach der Wiedervereinigung nutzten das Statistische Bundesamt und der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen den Gebäudekomplex. Danach stand er 11 Jahre lang leer. Jetzt entwickelt die „Koop5“ – eine Entwicklungsgemeinschaft aus dem Bezirksamt Mitte von Berlin, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen, der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH, der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH und der ZUsammenKUNFT Berlin eG Genossenschaft für Stadtentwicklung – das Areal zu einem vielfältigen Ort des Wohnens, Lebens und Arbeitens. Die BIM saniert die bestehenden Altbauten für Behördennutzungen wie zum Beispiel ein Finanzamt. Die WBM baut 300 neue Wohnungen. Auch das neue „Rathaus der Zukunft“ des Bezirks Mitte wird dort entstehen.
Die Ausstellung erzählt, wie die Stadtgesellschaft sich die Entscheidungshoheit über das zum Verkauf stehende Areal zurückholte und schildert die Ideen- und Planungsgeschichte seit 2015 bis zum Ergebnis des städtebaulichen Wettbewerbs. Sie befindet sich in der Karl-Marx-Allee 1, 10178 Berlin und ist vom 8. Juni bis 21. Juli 2019 jeweils Donnerstag bis Samstag von 10 – 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.