Im Jahr 2023 steht einiges an rund um das Modellprojekt Haus der Statistik: Bereits seit letztem Jahr ist sichtbar, dass die Baumaßnahmen an den Bestandsgebäuden im vollen Gange sind. Aber auch im Hintergrund werden in den kommenden Monaten durch die Koop5-Partner:innen zukunftsweisende Entscheidungen für die Entwicklung des Quartiers getroffen. Ein kurzer Einblick in die Schwerpunkte der einzelnen Koop5-Partner:innen –
ZUsammenKUNFT Berlin eG
2023 werden die Bausteine der Initiative konkretisiert: Einzelne Körperschaften des gemeinsam ausgearbeiteten Trägermodells werden gegründet und mit Leben gefüllt. Über einen inklusiven, mehrphasigen und transparenten Vergabeprozess werden ab Frühjahr die zukünftigen Räume ausgeschrieben und vergeben. So werden viele neue Akteur:innen im Quartier begrüßt werden können, die zusammen mit den bereits aktiven Pioniernutzer:innen die kooperative Quartiersentwicklung mit verantworten. Die größten Herausforderungen 2023 werden die vertraglichen Sicherungen bezahlbarer Räume, die modellhafte – auch für andere Orte wirksame – Bedingungen und tragfähige Wege aufzeigen sollen. Eine Direktvergabe der Grundstücke für die Experimentierhäuser an den gemeinnützigen Bauträger des Trägermodells ist hierbei von besonderer Bedeutung.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Anfang 2023 startet die Senatsverwaltung das Werkstattverfahren zur temporären Gestaltung der Freiräume am Haus der Statistik und am Haus des Reisens. In einem Zwischenkolloquium am 16.03.2023 und im Abschlusskolloquium am 17.05. stellen die drei geladenen Teams – federführend Landschaftsarchitekt:innen in Zusammenarbeit mit Architekt:innen, Stadtplaner:innen und ggf. Künstler:innen – ihre Arbeiten vor und diskutieren sie gemeinsam mit der Jury. Am Ende steht die Auswahl eines Entwurfs, der ab 2023 für drei bis fünf Jahre realisiert wird. In einer öffentlichen Werkstatt am 23.03. haben alle Interessierten die Möglichkeit, sich über den Entwurfsstand zu informieren, gemeinsam mit den Teams zu diskutieren und Hinweise an die Jury zu geben. Das Werkstattverfahren zur temporären Freiflächengestaltung soll zeitnah erahnen lassen, welche gemeinwohlorientierten Qualitäten der öffentliche Raum an dieser wichtigen Stelle im unmittelbaren Umfeld des Alexanderplatzes gewinnen kann.
Wichtiger Hinweis: Noch bis 2. Februar können alle Interessierten erste Ideen für die Gestaltung auf mein.berlin.de formulieren und übermitteln. Die Beiträge werden den bearbeitenden Teams bei der Auftaktveranstaltung vorgestellt und sollen bei der Entwurfsfindung berücksichtigt werden.
Bezirksamt-Mitte
Für den Bezirk Mitte stehen in diesem Jahr die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens und der Wettbewerb für das Rathaus der Zukunft im Fokus.
Zur Weiterentwicklung des Bebauungsplans erarbeitet die Koop5 zusammen mit dem Büro Happold ein Mobilitäts- und Erschließungskonzept. Dabei wird das Ziel verfolgt, trotz der hohen Anforderungen an die Erschließung des neuen Quartiers, möglichst viel Freiraumqualität zu gewinnen und den angrenzenden Berolina-Kiez von zusätzlichem Verkehr frei zu halten. Das Konzept soll noch in diesem Frühjahr abgeschlossen und anschließend durch ein Verkehrsgutachten bestätigt werden.
Für das Rathaus der Zukunft ist zurzeit das Raum- und Funktionsprogramm in der Endabstimmung. Damit wird festgelegt, wie das Gebäude im Inneren aufgeteilt wird. Parallel wird der Architekturwettbewerb für das Rathaus vorbereitet. Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung einer nachhaltigen Architektur, die den hohen gestalterischen und funktionalen Ansprüchen an ein zukunftsfähiges Rathaus gerecht wird.
WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH
Die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH plant, in diesem Jahr mit der konkreten Hochbauplanung für die drei Baufelder an der Berolinastraße zu beginnen. Hier sollen 290 bezahlbare Wohnungen für die Berlinerinnen und Berliner in der Mitte der Hauptstadt entstehen. Durch die damit einhergehende Baufeldfreimachung werden die Arbeiten auch für die Stadtgesellschaft sichtbar. In Vorbereitung darauf, beabsichtigt die WBM im 1. Halbjahr 2023 das dritte Planungsteam in einem Qualifizierungsverfahren zu binden.
BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH
Als landeseigene Immobiliendienstleisterin ist die BIM auch 2023 in zahlreiche Prozesse und Projekte der Kooperations-Partner:innen involviert. Die Verhandlungen über den Erbbaurechtsvertrag zu den Experimentierhäusern werden durch das Transaktionsmanagement der BIM mit der ZKB als Treuhänderin für das Trägermodell geführt. Grundlage für die Verhandlungen ist eine Direktvergabeempfehlung durch die SenSBW sowie die Einleitung des Clusterungsprozesses.
Damit bis Ende 2024 am Haus der Statistik moderne Büroflächen entstehen können, wird zum Jahresbeginn damit begonnen, die Fassade entsprechend den heutigen Anforderungen zu erneuern. Dazu wird zunächst die alte Fassade abschnittsweise abgetragen und neue Brüstungselemente montiert. Im Anschluss können die Fenster eingebaut werden. Die so entstandene, wetterdichte Gebäudehülle bildet die Grundlage für den Start des Innenausbaus. Gleichzeitig wird der Dachaufbau zurückgebaut, um Lastreserven für die Dachbegrünung zu schaffen.