Ausblick auf das Jahr 2025 am Haus der Statistik

Das Jahr 2025 wird für das Modellprojekt Haus der Statistik spannend.

Die Bestandssanierung wird abgeschlossen, die ersten Verwaltungsnutzungen werden einziehen, das Haus A wird fertiggestellt und für den weiteren Innenausbau der Initiative freigegeben, der Architekturwettbewerb für das Rathaus wird abgeschlossen, die Bauvorbereitungen des sozialen Wohnraumes beginnen und auch die temporär gestalteten Freiflächen um das Haus der Statistik können nach und nach umgesetzt und eröffnet werden. Das Projekt tritt in eine neue Phase der Umsetzung ein und die Partner:innen der KOOP5 arbeiten intensiv daran, die Vision des Quartiers Schritt für Schritt zu realisieren und die geplanten Strukturen und Funktionen zum Leben zu erwecken.

Der Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Facility Management, Ephraim Gothe, informiert:
Das Modellprojekt „Haus der Statistik“ feiert in diesem Jahr 10-jähriges Jubiläum. Im Dezember 2015 wurde die Unterstützung des Konzepts „Zentrum für Geflüchtete – Soziales – Kunst – Kreative“ für den Standort mit Stimmen aller Parteien in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) von Mitte beschlossen. Seit ca. 8 Jahren arbeiten die Koop5-Partner:innen, bestehend aus der BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), der WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH (WBM), der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (SenStadt), der Genossenschaft ZUsammenKUNFT Berlin eG (ZKB) sowie dem Bezirksamt Mitte von Berlin (BA Mitte), zusammen und wollen mit dem kooperativen Modellprojekt ein zukunftsweisendes Quartier entwickeln.

Bezirksamt Mitte von Berlin

Für den Bezirk Mitte wird 2025 in mehrfacher Hinsicht ein besonderes Jahr. Nach dem Start vor ca. 10 Jahren werden im Frühjahr die ersten Bestandbauten an der Otto-Braun-Straße fertig saniert sein und der erste Nutzer – das Finanzamt Berlin Mitte – kann in seine neuen Räume ziehen. Des Weiteren stehen der Abschluss der zweiten Phase des Architekturwettbewerbs für das Rathaus der Zukunft, die Fortführung des Bebauungsplanverfahrens sowie der Beginn der Planung für die Baufeldfreimachung für den Rathausstandort im Fokus. 

Nachdem in 2024 das Städtebauliche Konzept mit dem Mobilitäts- und Erschließungskonzept angepasst und von den Koop5-Partner:innen beschlossen wurde, startete im Herbst 2024 die erste Phase des Realisierungswettbewerbs für den Rathausneubau. Ziel des Wettbewerbs ist die Entwicklung einer nachhaltigen Architektur, die den hohen gestalterischen und funktionalen Ansprüchen an ein zukunftsfähiges Rathaus gerecht wird. Im Dezember 2024 konnten aus der Vielzahl von 157 eingereichten Unterlagen 20 Entwürfe für die zweite Phase ausgewählt werden. Im April 2025 soll dann in der zweiten Preisgerichtssitzung der Siegerentwurf gekürt werden. Vorab 

haben alle interessierte Berlinerinnen und Berliner die Möglichkeit, im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung sich über die Entwürfe zu informieren und Hinweise an das Preisgericht zu geben.

Ephraim Gothe, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Facility Management des Bezirks Mitte: „Ich freue mich darüber, dass das Projekt Haus der Statistik mehr und mehr von der Planung in die Realisierung geht. Mit dem anstehenden Abschluss des Architekturwettbewerbs und der Auswahl eines Siegerentwurfes für das Rathaus der Zukunft können sich die Berlinerinnen und Berliner endlich ein besseres Bild vom neuen und modernen Verwaltungsgebäude und den umliegenden Außenbereich machen.“

WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH 

Die WBM treibt ihr Neubauprojekt mit rund 300 Wohnungen weiter voran. Bereits 2024 wurde die Schadstoffsanierung im größeren der beiden Bestandsgebäude erfolgreich beauftragt und weitgehend abgeschlossen. Im Januar 2025 beginnen direkt im Anschluss die Abrissarbeiten an diesem Gebäude. Gleichzeitig startet die Schadstoffsanierung im kleineren Bestandsgebäude, sobald das „Haus der Materialisierung“ an die Otto-Braun-Straße umgezogen ist. Parallel zur Freimachung des Baufelds wird die Hochbauplanung für die neuen Wohngebäude weitergeführt. Im Herbst 2025 sollen die Bauanträge für die beiden nördlichen Baufelder A und B eingereicht werden. Zudem werden wichtige Planungen wie die Gestaltung der Freianlagen, ein Regenwasserkonzept zur Versickerung im Innenhof sowie die Baustellenlogistik für das gesamte Areal aktualisiert und abgestimmt.

Lars Dormeyer, Geschäftsführer der WBM: „Wir kommen ein gutes Stück voran: Die Schadstoffsanierung und die bevorstehenden Abrissarbeiten schaffen Raum für die Umsetzung unseres Investitionsvorhabens. Diese Fortschritte bringen uns unserem Ziel näher, diese zentrale Lage aufzuwerten sowie dringend benötigte Wohn- und Gewerbeflächen zu schaffen. Im Bewusstsein der bevorstehenden Realisierung ist das reibungslose Zusammenspiel aller Projektbeteiligten, insbesondere bei diesem Vorhaben, der entscheidende Erfolgsfaktor.“

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH

Für die BIM Berliner Immobiliengesellschaft GmbH ist das Haus der Statistik ein besonderes Objekt, denn als landeseigener Immobiliendienstleister die Bestandssanierung und Quartiersentwicklung eines so historischen Gebäudes betreuen zu dürfen, heißt eine neue Zukunft für die Nutzer:innen des Objekts zu gestalten und neue Geschichte zu schreiben. 2025 werden viele Prozesse und Bauabschnitte fertig gestellt und die ersten Nutzer:innen werden Teil des Hauses – das Finanzamt Berlin Mitte zieht im Frühjahr ein und die Übergabe der Räume an die Berliner Immobilienmanagement GmbH erfolgt im Herbst. Moderne Büroflächen und kundenfreundliche Begegnungsstätten sind entstanden, wetterdichte Fassaden und Fenster wurden nach heutigem Standard erneuert, außerdem wurde der Dachaufbau zurückgebaut, um Lastreserven für die Dachbegrünung und die jüngst installierte Photovoltaik-Anlage zu schaffen. Die Berliner Stadtwerke versorgen künftig mit einem innovativen kalten Nahwärmenetz das Haus der Statistik am Berliner Alexanderplatz nachhaltig mit Wärme und Kälte. Die energieeffiziente Wärme- und Kälteversorgung basiert auf der Nutzung der Wärme aus dem Abwasser. Die geplante Abwasserwärmenutzungsanlage wird die größte Anlage dieser Art in Berlin sein. Mit der klimafreundlichen Wärme- und Kälteversorgung können allein für das Bestandsgebäude rund 446 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Die klimafreundliche Energieversorgung und das innovative Regenwassermanagement sorgen dafür, dass das Gebäude neben den neu geschaffenen modernen Nutzungsmöglichkeiten auch eine nachhaltige Immobilie im Berliner Stadtbild ist und das Landeskonzept Schwammstadt unterstützt wird. 

Birgit Möhring, Geschäftsführerin der BIM Berliner Immobiliengesellschaft: „Wir sind ganz besonders stolz darauf, mit dem Haus der Statistik nicht nur einen innovativen und nachhaltigen Wohlfühlort für seine Nutzer:innen und die Bürger:innen Berlins zu erschaffen, sondern auch einen Zukunftsort mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten, die diesem historischen Gebäude ermöglichen, neue Geschichte zu schreiben.“

ZUsammenKUNFT Berlin eG

2025 konkretisiert sich die Entwicklung von Haus A: Ende 2023 wurden in einem mehrstufigen Verfahren knapp 60 Initiativen und Institutionen aus über 300 Bewerbungen ausgewählt, die die AndersMachen eG gegründet haben, welche die selbstverwaltete Flächen für Kunst, Kultur, Soziales, zirkuläres Wirtschaften, Bildung und die Förderung von Gerechtigkeit im Quartier betreiben wird. Das Ziel der ZKB eG ist es, diese Nutzungen zu leistbaren Mietkonditionen dauerhaft im Quartier zu sichern. Die Details der Erbbaurechtsverträge für Neubauten, für die Experimentierhäuser, werden derzeit mit dem Land Berlin abgestimmt. Vertragspartner wird die AndersBauen gGmbH sein, der gemeinwohlorientierte Bauträger, der 2023 von der ZKB eG gegründet wurde. 2025 startet die Umsetzung der temporären Freiflächen mit der STADT.BÜHNE und einem grünen Wohnzimmer vor dem Haus der Statistik.

Andrea Hofmann für den Vorstand der ZKB eG: „Nach Jahren der kooperativen Entwicklung und Aushandlung, freuen wir uns, dass im Jahr 2025 die vertraglichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit im Quartier langfristig sichere Wohn- sowie Gewerbeflächen für vornehmlich soziale, kulturelle, bildende und auf nachhaltiges, ressourcenschonendes Wirtschaften und Produzieren ausgelegte Nutzungen zu leistbaren Mietkonditionen realisiert werden können.”

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen

Auch in 2025 wird die kooperative Quartiersentwicklung am Haus der Statistik fortgeführt werden. Das Vorhaben setzt weiter auf gesellschaftliche Aushandlungsprozesse, die im Resultat zu einer spezifischen gebauten Umwelt führen werden. Die langfristige Überführung der Pioniernutzungen in das entstehende Quartier trägt zu einem lebenswerten, urbanen Umfeld bei. Dafür sind in 2025 wichtige Meilensteine mit dem Einzug erster Nutzer:innen, der konkreten Vorbereitung der Neubauvorhaben sowie dem Abschluss des Realisierungswettbewerbs für den Neubau des Rathauses zu erreichen. 

Der von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen ausgelobte und begleitete Realisierungswettbewerb für den Rathausneubau des Bezirks Mitte setzt auf einen multifunktional nutzbaren Neubau aus öffentlichen Flächen mit einem Foyer, Bürgeramt, Bibliothek, Kantine und flexibel nutzbaren Bereichen wie z. B. für wechselnde Ausstellungen, anmietbaren Räumen, sowie Flächen für die Fachämter des Bezirksamtes Mitte. Im Rahmen einer öffentlichen Werkstatt werden alle interessierten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit haben, sich über die Entwürfe zu informieren und Hinweise an die Wettbewerbsjury zu geben.

Des Weiteren werden in 2025 temporäre Freiflächengestaltungen und -aktionen um das Haus der Statistik stattfinden. Das in 2023 durchgeführte Werkstattverfahren zur Freiflächengestaltung der großflächig versiegelten Freiflächen vor dem Haus der Statistik sowie vor dem Haus des Reisens bildet die Grundlage. Niederschwellig und kommunikativ sollen Angebote für die Stadtgesellschaft erprobt werden, welche sich für eine dauerhafte Umgestaltung der Flächen eignen. 

Christian Junge, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, Leiter der Abteilung II – Städtebau und Projekte: „Nach Jahren der Programmierung und Rückkopplung in den Teilhabeformaten im Projekt Haus der Statistik wird in 2025 die Nutzungsphase des Quartiers beginnen. Darauf freuen wir uns. Gemeinsam mit den neuen Nachbarn die Umsetzung und die kooperative Nutzung der noch zu schaffenden Bausteine im Quartier anzugehen, ist Motivation und Anspruch zugleich. Über Wettbewerbsformate wie den Realisierungswettbewerb des Rathausneubaus des Bezirks Mitte von Berlin sowie die in 2025 beginnende Umsetzung der temporären Freiflächengestaltung um das Haus der Statistik wird weiter daran gearbeitet werden die gemeinwohlorientierten Qualitäten des öffentlichen Raums an dieser wichtigen Stelle im unmittelbaren Umfeld des Alexanderplatzes zu stärken.“

Medienkontakte:
Bezirksamt Mitte von Berlin
: presse@ba-mitte.berlin.de
WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH: presse@wbm.de
BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH: presse@bim-berlin.de
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen: pressestelle@senstadt.berlin.de
ZUsammenKUNFT Berlin eG: kommunikation@hausderstatistik.org