Interaktives Krisengespräch: Joseph Beuys, Heiner Müller, Wir – Workshop

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INFO

SA. 12. NOV. 2016, 11:00 – 18:00 Uhr

Workshopleitung: Falk Strehlow
Anmeldung unbedingt erforderlich: mondfalke2068@yahoo.de
Dauer: 7 Stunden inkl. 1 Stunde Pause
Sprache: deutsch
Ort: Stresemannstraße 95-97, 10963 Berlin
Eintritt zur Veranstaltung frei. Die Akademie der ZUsammenKUNFT wird gefördert aus Mitteln der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten Berlin

BESCHREIBUNG
In einem Gesprächsformat, das wissensvermittelnde Anteile, gemeinschaftlich erarbeitete Fragen sowie Formen des individuellen Widerspruchs in sich vereint, werden Aktionen der beiden Künstler: Joseph Beuys und Heiner Müller zur Sprache kommen, um so ihren Gebrauchswert für die Herausforderungen unserer heutigen Zeit produktiv zu machen.

Beuys und Müller verbinden Gesellschaftsanalyse mit deren künstlerischen Ausdrucksformen. Als Künstler und Gesellschaftsforscher vertreten diese „Partisanen der Utopie“ eine provokativ gesellschaftsutopische Ausrichtung ihrer Feldforschung, bei der ferne Bezugsfelder mit im Spiel sind – in ihrem Denken, in unserem „Krisengespräch“.

Der zentrale Gegensatz in Heiner Müllers letztem Theaterstück lautet: FÜR ALLE REICHT ES NICHT versus KEINER ODER ALLE. Unter der Überschrift: Inklusion vs. Exklusion, Konkurrenz vs. Soziale Plastik, Kooperation vs. Selektion werden die von uns gemeinsam erarbeiteten Aussagen beider Denker ins 21. Jahrhundert verlängert und an dessen Herausforderungen gemessen.

Der Workshop „Interaktives Krisengespräch: Joseph Beuys, Heiner Müller, Wir“ enthält vier unterschiedliche Arbeitsweisen: 1. werden Grundaussagen von Beuys und Müller sowie Besonderheiten ihres künstlerischen Schaffens aufgerufen, 2. werden sich Fragen, Ergänzungen und andere Sichtweisen der TeilnehmerInnen dazu verhalten, 3. wird in kleinen Arbeitsgruppen jeweils einem Thema, einer These, einer Frag-Würdigkeit nachgegangen und deren vorübergehende Antworten zur Diskussion gestellt – ergebnisoffen, kontrovers.

In einem 4. Arbeitsschritt fischen wir Textsegmente aus einem Suppentopf und lesen sie uns laut vor: strittige Textstellen zu Krisenphänomenen von Müller, Beuys und aus ihren Denkumfeldern. In einer spielerischen Anverwandlung durch Vorlesen und Angesprochenwerden nehmen wir Haltungen ein: ablehnend, begeistert, affirmativ oder mit kritischem Widerspruch. So wird unser „Krisengespräch“ herausgefordert, einen Ort jenseits der herrschenden Realitäten in den Blick zu nehmen, als ein Instrument mit sozialem Gebrauchswert: interaktiv, interkulturell, inklusiv – fantasievoll.

Interactive Crisis Talk: Joseph Beuys, Heiner Muller, Us

Through lecture, discussion and debate, we will explore the work of two artists: Joseph Beuys and Heiner Müller. Our goal is to assess the use-value of their projects for confronting the challenges of our time.

Beuys and Müller connect social analysis with aesthetic manifestations. Known as „partisans of utopia“, their fieldwork is oriented towards a provocative vision of utopian society. In their works, in their thinking, in our “interactive crisis talk,” far-out fields of reference are in play.

The central opposition in Heiner Müller’s last play is THERE IS NOT ENOUGH FOR EVERYONE versus EVERYONE OR NO ONE. Under the headline, Inclusion vs. Exclusion, Competition vs. Social Plastic, Cooperation vs. Selection, we will explore these oppositions and assess to what degree our findings apply to the challenges of the 21st century.

The workshop “Interactive Crisis Talk: Joseph Beuys, Heiner Muller, Us” will consist of four steps. In part 1, we will call-out the fundamentals and the peculiarities of Beuys’ and Müller’s artistic creations. In part 2, the participants will pose questions and offer counter-perspectives. In part 3, we will split into small working groups. Each group will investigate a topic, a thesis, or a clownish claim, and then discuss their preliminary answers with the larger group – open-ended, controversial.

In the fourth part, we will fish for text fragments from a stockpot. The pot contains contentious passages about crisis phenomena from Müller, Beuys and their fields of thought. In pursuit of playful transformation, we will read aloud and listen intently as we assume various positions: hostile, enthusiastic, affirmative, contrary. Our “crisis talk” will take us to a place beyond the ruling realities, as an instrument of social use value: interactive, intercultural, inclusive – visionary.