Aus Mitwirken wird Mitmachen: Seit Sommer 2019 wurden Erdgeschossflächen der Bestandsgebäude sowie temporäre Bauten im Freiraum rund um das Haus der Statistik an Akteur:innen aus Kunst, Kultur, Bildung, Soziales und Nachbarschaft vergeben. Diese sogenannten Pioniernutzungen machen das Quartier bereits während der Bau- und Planungsphase erlebbar – sie erproben im Kleinen, was sich später langfristig etablieren soll.
Anders als klassische Zwischennutzungen, die meist nur für eine Übergangszeit bestehen, verfolgen die Pioniernutzungen am Haus der Statistik das Ziel der Verstetigung. Sie sind Teil des kooperativen Entwicklungsprozesses und schaffen echten Mehrwert für die Stadtgesellschaft: Nachbarschaftliche und stadtweite Bedarfe finden hier Raum – mitten in der Innenstadt.
Frühzeitig werden im Reallabor Betriebskonzepte, Nutzungssynergien und tragfähige Strukturen getestet. So entstehen Grundlagen für eine gemeinwohlorientierte, sozial gerechte und bezahlbare Stadtentwicklung – als Gegenentwurf zur marktgetriebenen Verwertung urbaner Räume.
Die Pioniernutzungen schaffen Platz für jene, die eine hohe gesellschaftliche Relevanz haben und dabei dennoch häufig von Verdrängung betroffen sind. Manche Projekte bleiben temporär, andere verstetigen sich und werden zu einem festen Bestandteil des künftigen Quartiers. Mit der Entwicklung prototypischer, übertragbarer Strukturen tragen die Pioniernutzungen wesentlich zum Modellcharakter des Haus der Statistik bei.


