In der frühen Phase ab 2016 fanden zahlreiche Vernetzungsratschläge statt, bei denen sich engagierte Akteur:innen der Initiative Haus der Statistik und Interessierte über die Zukunft des Areals austauschen und gemeinsam Ideen für die zukünftige Nutzung entwickelten. Während des integrierten städtebaulichen Werkstattverfahrens (2018/19) kamen Formate wie thematische Workshops, PlanTische und das Café Statistik als offenes Informationsangebot in der Werkstatt Haus der Statistik hinzu.
Die Werkstatt, heute verortet in dem temporären Bau KARLA, dient seit 2018 als offene Anlaufstelle im Quartier – für Information, Austausch, Beteiligung und öffentliche Veranstaltungen. Hier ist bis heute ein zentraler Ort, an dem sich Stadtgesellschaft, Projektpartner:innen und Verwaltung begegnen können.
Mit dem Übergang in die Umsetzungsphase haben sich auch die Beteiligungsformate verändert: Heute steht die transparente Information über den Baufortschritt und mögliche Einschränkungen durch die Baustelle im Vordergrund.
Seit 2019 ist Mitwirken auch ganz praktisch möglich – durch die Pioniernutzungen, in denen Initiativen, Projekte und Einzelpersonen den Ort aktiv mitgestalten. Mit der Entwicklung eines gemeinwohlorientierten Trägermodells ab 2021 wurde eine weitere Stufe der Beteiligung erreicht: Gemeinsam mit den ersten langfristigen Nutzer:innen entstehen zwei Genossenschaften, die künftig den Betrieb ausgewählter Gebäude in Selbstverwaltung übernehmen: die AndersMachen eG und die AndersWohnen eG.
Mit dem Trägermodell wird zugleich eine Civic-Public Partnership angestrebt – eine partnerschaftliche Verantwortung zwischen Zivilgesellschaft und öffentlicher Hand für gemeinsam genutzte Ressourcen. Ziel ist es, das Quartier dadurch langfristig gegen Spekulation abzusichern.
Weitere Informationen zu diesem Modell finden sich in der Veröffentlichung von StadtNeuDenken: Public-Civic-Partnership-Modelle am Haus der Statistik
So umfasst die Mitwirkung am Haus der Statistik viele Stufen der bekannten Partizipationsleiter von Sherry R. Arnstein – von der offenen Information bis hin zur Selbstverwaltung von Räumen und Strukturen.