Bühnen der Statistik

Am Alexanderplatz gibt es Primark, Tchibo, Galeria Kaufhof und seit Spätsommer 2019 auch ein Theater. Die Bühnen bespielen das Haus der Statistik am Alles-Anders-Platz von Innen und Außen. Sie sind ein Provisorium und damit ein Widerspruch.
Durch den Zusammenschluss von mehreren Theatergruppen entwickeln die „Bühnen im Haus der Statistik“ ein diverses Programm, das sich nicht unter einem Begriff zusammenfassen lässt. Die Gemeinsamkeit definiert der Ort, an sie sich befinden. Das Bespielen verschiedenster Außenflächen des Hauses, sei es ein Baucontainer oder die einladenden Schaufenster, die Ausläufe der Bauruine oder der Autoscooter, wird über die Zeit zum Markenzeichen der Spielstätte. Der vorerst leere Rohbau ohne Stromleitungen und abgehängte Decken wird in ein tropenholzvertäfeltes Foyer verwandelt. Hinzu kommen Werkstatt, Technikraum, Lager, Fundus, die NIE-Druckerei und — der Theatersaal. Die Baustelle wird zu einer kollektiven Bühnenbildproduktion und zu einem ganz eigenen Theaterformat. Was die Bühnen produzieren unterliegt keiner Verwertungslogik, die Mehrheit arbeitet ohne Entlohnung, die Bühnenbilder entstehen aus Müll. Die Kooperation mit anderen Kollektiven im Haus der Statistik beruht auf gegenseitiger Hilfe, egal in welchem Bereich. So entstehen Kostüme in den Werkstätten der Berliner Stadtmission, während einzelne Ensemblemitglieder bei Entrümplungen aushelfen. Die Material Mafia unterstützt mit Bühnenelementen, die Mitkunstzentrale wird zum Bühnenbild im öffentlichen Raum.

Beteiligte sind unter anderem: