NIE Druckerei

Flugblätter, Plakate, Leporellos, Flyer, Visitenkarten, Metallstanzen

Rund um eine Tiegelpresse aus den 50er Jahren, entsteht als Ableger des NIE Theaters eine Druckerei in der per Bleisatzverfahren gedruckt werden können.

Kultureinrichtungen und -Vereine setzen sich zwangsläufig mit dem geschriebenen Wort auseinander. Sei es explizit durch die Herausgabe von Texten, oder implizit bei der schriftlichen Kommunikation. 
Während sich der Umgang mit dem umweltbelastenden Verschwenden von Papier vor allem durch Digitalisierung auszeichnet, stellt sich beim Gedruckten immer mehr die Frage nach der Nachvollziehbarkeit der ausgelagerten Produktionsprozesse. 
Das NIE-Theater hat sich den Grundsatz gegeben, alle Produktionsprozesse eines Theaters im Kleinen nachzuvollziehen und sie sich wieder anzueignen. Im Zuge der Theaterproduktion „MARK MACHT THEATER“ 2019 hat das NIE Theater sich demzufolge eine eigene Druckerpresse angeschafft: Einen Original Heidelberger Tiegel (OHT) von 1954.
Keine andere Druckmaschine hat den industriellen Buchdruck des 20. Jahrhunderts so geprägt wie diese. Ein besonderes Merkmal ist das charakteristische Schnaufen der pneumatischen Sauger, mit denen der Bogen im Anleger angehoben wird. Beim Letterpress-Verfahren wird die Schrift in das Papier eingedrückt und bekommt so einen haptischen Anteil, der zu einer besonderen Wertigkeit führt. Allein das Bestücken und Bedienen der OHT ist schon ein beeindruckendes und erhellendes Erlebnis und schärft das Bewusstsein für die technische Entwicklung und den materiellen Hintergrund von Vorgängen, die sich heute per Mausklick auslagern lassen. Dadurch trägt und vermittelt die Arbeit an und mit der OHT die Idee des Up- und Recyclings an allen Punkten des Arbeitsprozesses.
Mit der OHT lassen sich Flugblätter, Plakate, Leporellos, Flyer, Visitenkarten, Metallstanzen etc. in großer Stückzahl und mit relativ geringem Materialaufwand herstellen.