Das Haus der Statistik entwickelt sich zu einem lebendigen Quartier mitten in Berlin, das Raum für Kunst, Kultur, Soziales, Bildung, Verwaltung und nachhaltige Entwicklung bietet. Besonders die gemeinwohlorientierte Nutzung der Erdgeschosszonen sorgt für eine vielfältige Mischung, die das städtische Leben bereichert und neue Formen des Zusammenlebens ermöglicht.
Schon während der Planungsphase wurden im Bestand erste Nutzungen erprobt. In der Bauphase schaffen temporäre Bauten wie OTTO, KARLA und ALEXIS Raum für Pionierprojekte, Begegnung und Beteiligung. Das Haus der Statistik ist damit weit mehr als ein Bauprojekt – es ist ein kooperatives Stadtlabor, das neue Maßstäbe für partizipative Quartiersentwicklung setzt.
Quartier

Lageplan

Gebäudeübersicht
Alle Akteur:innen
Das Quartier beherbegt eine Vielzahl von Initiativen, Vereinen und Einrichtungen. Eine Übersicht finden sie auf der folgenden Seite.
Kooperative Quartiersentwicklung
Die kooperative Quartiersentwicklung am Haus der Statistik beschreibt ein Modellprojekt, das Top-down- und Bottom-up-Prozesse miteinander verzahnt. Im offenen Werkstattverfahren entstand das städtebauliches Konzept, welches auf Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung basiert. Es geht nicht nur um klassische Partizipation, sondern um Ko-Produktion: Menschen entwickeln ihre eigenen Projekte und treiben gesellschaftliche Transformation aktiv voran. So entsteht eine neue Planungskultur – geprägt durch offenen Dialog und Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Verwaltung, Stadtgesellschaft und Planung. Pioniernutzungen und ein flexibler, lernender Prozess zeigen, wie komplexe städtische Herausforderungen gemeinsam gelöst werden können – lösungsorientiert und im Sinne der Leipzig-Charta.
Planung und Mitwirkung
Die Quartiersentwicklung am Haus der Statistik bringt drei Ebenen zusammen: die Projektsteuerung durch die KOOP5, die städtebauliche Planung und die Mitwirkung der Stadtgesellschaft. Grundlage für das laufende Bebauungsplanverfahren ist der 2019 entwickelte Entwurf von Teleinternetcafe und Treibhaus Landschaftsarchitektur – entstanden im Rahmen eines offenen, kooperativen Planungsverfahrens.
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Integriertes Werkstattverfahren
Um Stadtgesellschaft und Planung frühzeitig und aktiv zu verzahnen, initiierte KOOP5 das integrierte Werkstattverfahren zur Erarbeitung eines städtebaulichen Entwurfs. Der offene, kooperative Prozess (2018–2019) brachte Verwaltung, Zivilgesellschaft, Politik und Fachplanung zusammen. Ergebnis ist ein Rahmenplan als Grundlage für die bauliche Umsetzung und eine gemeinwohlorientierte Quartiersentwicklung.
mehr erfahren +Nachhaltigkeit im Quartier
Das städtebauliche Konzept für das Haus der Statistik sieht vor, möglichst viel Freiraumqualität zu schaffen – trotz komplexer Anforderungen an die Erschließung. Ziel ist es, neue Mobilitätsangebote zu integrieren und zusätzliche Verkehrsbelastung für die angrenzenden Nachbarschaften zu vermeiden. Auch energetisch setzt das Quartier auf zukunftsfähige, klimafreundliche Lösungen.
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Quartierscharta
Die frühen Phasen der Quartiersentwicklung waren durch einen kooperativen Prozess und das Leitbild der „gemeinsamen Verantwortung“ geprägt. Mit dem Übergang in die bauliche Realisierung verschieben sich auch die Perspektiven: Der Fokus richtet sich zunehmend auf einzelne Projekte und deren Umsetzung. Die Charta soll damit insbesondere die konkreten Antworten auf folgende Frage liefern:
Was bedeuten “gemeinsame Verantwortung” und "Gemeinwohl" in der Realisierungs- und in der Nutzungsphase?
mehr erfahren +Raumvergabe als Instrument gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung
Die Raumvergabe ist ein aktiver Prozess der Quartiersgestaltung, bei dem Flächen an Projekte, Initiativen und Organisationen vergeben werden, die das Miteinander im Quartier bereichern. In einem mehrstufigen Verfahren wählt ein interdisziplinäres Gremium die passenden Akteur:innen aus, wobei Kriterien wie Gemeinwohlorientierung, Nutzungsmischung und Kooperationspotenzial im Vordergrund stehen. Die Vergabe erfolgt schrittweise, im Einklang mit dem Baufortschritt und der Verfügbarkeit von Räumen.
mehr erfahren +“Eine wichtige Komponente der Pioniernutzungen
Senatsbaudirektorin Regular Lüscher
liegt darin, dass man sie nicht vollends konstruieren kann. Das Potential liegt in den Netzwerken.”
Gebäude im Quartier
Geschichte
Der Gebäudekomplex an der Otto-Braun-Straße 70–72 entstand zwischen 1968 und 1970 als Sitz der Zentralverwaltung für Statistik der DDR. Nach der Wiedervereinigung nutzten ihn bundesdeutsche Behörden, zuletzt die sogenannte Gauck-Behörde. Seit 2008 leerstehend, wurde das Areal 2017 durch eine Kunstaktion vor dem Abriss bewahrt und vom Land Berlin für eine gemeinwohlorientierte Entwicklung übernommen.
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Haus der Statistik 2015 – Heute
Im September 2015 setzte eine künstlerische Intervention der Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (AbBA) ein starkes Zeichen: Mit einem fiktiven Bauschild forderten sie Räume für Kunst, Kultur und Soziales – statt Abriss und Investorenpläne. Die Aktion markierte den Beginn einer breiten zivilgesellschaftlichen Bewegung, aus der das Modellprojekt Haus der Statistik entstand.
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