Das Haus

© Nils Koenning

Seit 10 Jahren steht das Haus der Statistik mitten in Berlin leer.

Der ehemalige Sitz der Staatlichen Zentralverwaltung der Statistik (SZS) der DDR, ging mit der Wiedervereinigung Deutschlands in Besitz der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BIMA) über. Nach der Wende wurde das Haus der Statistik unter anderem durch den Dienstsitz der Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes genutzt, auch Gauck- bzw. später Birthler-Behörde genannt. Die Behörden verblieben dort bis 2008. Seitdem steht der 45.000 m² große Gebäudekomplex leer.

Berlin, Hans-Beimler-Straße
Blick auf die Neubauten in der Karl-Marx-Allee – Nähe Alexanderplatz. Links das Haus des Reisens, in der Mitte die Hans-Beimler-Straße (heute Otto-Braun-Straße) und rechts das Haus der Statistik.

Die vorhandene Bausubstanz wurde als unvermarktbar eingestuft und somit Pläne für den Abriss zugunsten einer städtebaulichen Neuplanung formuliert.

2015 wurde eine Kunstaktion am Haus der Statistik inszeniert: die Allianz bedrohter Berliner Atelierhäuser (AbBA), eine Gruppe engagierter Künstler:innen, brachte über Nacht ein großes Poster im Stile eines offiziellen Bauschilds an der Fassade an: „Hier entstehen für Berlin: Räume für Kunst, Kultur und Soziales“. Damit wurde die Diskussion um die Zukunft des Gebäudekomplexes in die Öffentlichkeit getragen.

Im Herbst 2015 veranstaltete der Berliner Senat ein Workshop-Verfahren zur städtebaulichen Neubewertung des Alexanderplatz. In diesem Zuge formte sich die Initiative Haus der Statistik, ein Bündnis von verschiedenen Berliner Akteur:innen: Soziale und kulturelle Einrichtungen und Verbände, Künstlerkollektive, Architekt:innen, Stiftungen und Vereine. Die Initiative entwickelte ein Konzept (hier als PDF), das vorsah den Gebäudekomplex integrativ in bezahlbaren Wohnraum (u.a. für Geflüchtete) sowie Arbeitsräume für Kunst, Kultur, Soziales und Bildung kosteneffektiv umzuwandeln und zu erweitern.

Um eine Rechtsform für eine vertragliche Zusammenarbeit mit potentiellen Partnern zu haben, ging 2016 die ZUsammenKUNFT Berlin – Genossenschaft für Stadtentwicklung aus der Initiative hervor.