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ANNÄHERUNG + ZEUGIN AUS DER HÖLLE
17. März 2022 | 20:00 – 23:00
Mit einer Einführung von Merima Omeragić
Annäherung
Sonya Schönberger, Deutschland 2020/2021, 8 Min.ohne Dialog
Zwischen 2012 und 2014 suchten das Landesdenkmalamt und Wissenschaftler*innen der Freien Universität Berlin bei Grabungen am Rand des Tempelhofer Feldes nach Spuren eines NS-Zwangsarbeitslagers, das sich von 1941 bis 1945 dort befand. Etliche Objekte und Fragmente wurden dabei gefunden, unter anderem auch 14’000 Nägel, verrostet und verbogen, in den unterschiedlichsten Größen. Eine nüchterne Studie über das Ephemere von Erinnerungsspuren.
Gorke trave
Zeugin aus der Hölle
Živorad Mitrović nach dem Drehbuch von Frida Filipović, Jugoslawien/BRD 1966, 83 Min. deutsche OV
Irene Papas, bekannt durch den Welterfolg Alexis Sorbas, spielt eindrucksvoll die KZ-Überlebende Jüdin Lea Weiss, deren Zeugenaussage dringend erforderlich ist, um einem davon gekommenen Täter, Karrierist im Nachkriegsdeutschland, den Prozess zu machen. Kurz nach dem Krieg hatte sie dem Journalisten Bora Petrović ihre Leidensgeschichte erzählt. Petrović und ein Staatsanwalt aus der Ludwigsburger Zentralstelle zur Aufklärung der NS-Verbrechen versuchen sie nun 15 Jahre nach Kriegsende zur Zeugenaussage zu bewegen. Sie weiß, dass sie dem Durchleben der wiederkehrenden Erinnerungen und der Rekonstruktion der erfahrenen Leiden im Prozess nicht gewachsen sein wird. Zusätzlich wird sie von Handlangern des Täters terrorisiert. Eine geschichtspolitisch singuläre, ambitionierte Co-Produktion der CCC-Filmkunst Berlin von Artur Brauner mit Avala-Film Belgrad.
Merima Omeragić arbeitet am Center for Interdisciplinary Studies und ist Doktorandin an der Philosophischen Fakultät der Universität Sarajevo. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt auf Film, Literatur und Kunst von Frauen. Sie beschäftigt sich mit Feminismus, intersektionaler Theorie, sowie Transnational-, Gender- und Queer-Studies.