Um eine ausgewogene Mischung im Quartier abzubilden, wurde ein Leitbild für die Auswahl zukünftiger
Pioniernutzungen erarbeitet:
Aktivierung
Pioniernutzungen tragen zur Aktivierung und
Sichtbarkeit des Quartiers während der Sanierungs- und Bauphase bei. Sie können einen
publikumsorientierten Charakter haben und so ein Anziehungspunkt der Stadtgesellschaft werden, darüber hinaus zum Lernen und Mitmachen anregen.
Kooperation
Pioniernutzer:innen sind offen für das Teilen von Räumen und Ressourcen. Während der Nutzung gemachte Erfahrungen fließen als lernender Prozess in die fortlaufende Entwicklung der Pioniernutzungen ein.
Diversität
Pioniernutzungen erfüllen das Nutzungsprogramm der Initiative Haus der Statistik, zeigen die Vielfalt der Stadtgesellschaft und erproben dabei das Zusammenspiel von verschiedenen Akteur:innen und verschiedenen Nutzungen.
Machbarkeit
Pioniernutzungen müssen sich selber tragen und handlungsfähig sein.
Dringlichkeit
Räume für die Pioniernutzungen werden an Nutzungen vergeben, die in der Stadt keinen oder sehr schlecht Raum finden, von Verdrängung bedroht sind oder bereits verdrängt wurden. Das Quartier Haus der Statistik soll ein Ort werden, der der prekären Lage innerstädtischer kultureller und sozialer Nutzungen entgegenwirkt.
Mehrwert
Pioniernutzungen erwirken einen nachhaltigen Mehrwert für das Quartier und den umliegenden nachbarschaftlichen Kontext. Unabhängig von Dauer und Umfang hinterlassen sie materielle oder ideelle Spuren, die zur zirkulären Weiternutzung durch Folgeprojekte beitragen können.
Experiment
Pioniernutzungen erproben Neues – nicht zuletzt, indem der Prozess gemeinsam gestaltet wird und neue Wege eingeschlagen werden, wie man zusammen Stadt machen kann.
Mischung von Etablierten & Newcomer:innen
Pioniernutzer:innen unterscheiden sie sich in ihrer Expertise, Finanzkraft, Rechtsform und Sichtbarkeit, um ein breites Spektrum an Akteur:innen sowie ein gemeinsames Voneinander- Lernen zu ermöglichen.
Gemeinwohlorientierung
Pioniernutzungen entsprechen der Vision eines gemeinschaftlichen Quartiers, das durch Nutzungssynergien und kooperative Entwicklung geprägt ist. Dabei steht der Nutzen im Vordergrund, nicht die Rendite.
Raumspezifische Verteilung
Räume für die Pioniernutzungen werden entsprechend ihrer spezifischen Qualitäten vergeben. Fläche, Ausbau, Raumhöhe, Lage im Quartier, Tageslicht oder andere Merkmale können Grundlage für eine Vergabe sein, die sich an den konkreten Bedarfen der Nutzungen orientiert.
Kontext
Pioniernutzungen verknüpfen das Quartier räumlich und programmatisch mit der umliegenden Nachbarschaft, dem Alexanderplatz und der Stadtgesellschaft – aber auch mit Projekten aus dem überregionalen und internationalen Kontext kooperativer Stadtentwicklung.