Probleme im Städtebau gelöst. So könnte das Fazit aus dem 2. Workshop am 14.02.2019 mit dem Planungs-Team COBE und Sörensen lauten. Nachdem das Planungs-Team mit kleineren Hausaufgaben aus dem 1. Workshop nach Hause ging, präsentierten sie heute Lösungen für alle gestellten Fragen und Unklarkeiten. Am Ende bleibt also einzig die Frage offen, ob die Leitidee des großen Freiraums im Sinne eines „Raum der Möglichkeiten“ im Obergutachter:innengremium Anklang findet.
Fast schon routiniert eröffnete das Planungs-Team COBE/Sörensen den Workshop. Aus dem 1. Teil nahmen sie mit, Lösungen zu suchen im Hinblick auf Wohnungsgrundrisse für Gebäudetiefen, Grundrisse im Rathaus, Durchgang zur Berolinastraße, Gestaltung des Pavillons vor Haus A und der Arche, eine weitere Tiefgarage im Norden der Berolinastraße und nicht zuletzt auf Rettungswege im Quartiersinneren.
Diese ehrgeizige Summe an Aufgaben hat das Planungs-Team herausragend gemeistert. Im Grunde konnte für alle Punkte eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden. Für die Rettungswege stellten sie eine Baumgruppe um, für die Wohnungsgrundrisse zeigten sie beispielhafte Anordnungen und integrierten Gemeinschaftswohnungen an schwierigeren Stellen, der Pavillon wurde auf ein OG reduziert und für das Rathaus konnten Grundrisse und eine durchgesteckte Kantine die Funktionalität zeigen. Insgesamt hat der Entwurf nun drei Hochpunkte (15 Geschosse je 3m Höhe), die sich über einem Sockelgeschoss (6m hoch) in gestaffelten Form entlang der Berolinastraße befinden und Durchgänge ermöglichen.
Nach diesem ersten Teil fokussierte die Koop5 die Leitidee des Entwurfs: den großen innenliegenden Freiraum. Die Koop5 hatten hierzu unterschiedliche Fragen und Haltungen. Im Gespräch mit den „Experten“ des Entwurf sollte für alle ein besseres Verständnis für diese Sichtweise entwickelt und die Qualität herausgestellt werden.
Fragen, die die Koop5 umtrieben, waren: Wie entsteht in dem großen Freiraum Lebendigkeit und Nachbarschaft? Wie entwickelt sich dort ein Gefühl der Verantwortlichkeit? Bietet der Freiraum die Möglichkeit punktuell von Bewohner:innen und anderen Nutzer:innen angeeignet zu werden?
COBE und Sörensen empfanden diese Fragen ebenfalls als sehr wichtig und betonten, dass der Freiraum als „Raum der Möglichkeiten“ gesehen werden sollte, der Erprobung und Entwicklung zulasse. Durch seine Beschaffenheit solle er keine Nutzungen vorgeben, sondern mithilfe der Großzügigkeit einen Komfort bieten, der Menschen zum Verweilen anrege. Das Gewächshaus in der Mitte könne zusätzlich als offener, aber geschützter Raum diese Nutzung unterstützen.
Der Haltung, dass potentielle Nutzer:innen lediglich durch Nischen zum Aneignen ermuntert werden, folgt das Planungs-Team nicht. Zumal zukünftige Aneignungen und Nutzungen sowieso schwer vorherzusehen seien. Stattdessen erachten sie es für wichtiger das umliegende städtebauliche Leitbild (vor allem das der Karl-Marx-Allee, 2. Bauabschnitt) aufzugreifen und zu reinterpretieren. Durch die große Anzahl an Nutzer:innen schon alleine durch die zukünftigen Mitarbeiter:innen der Verwaltungen, könne der Freiraum mit seinen ca. 900m² gar nicht zu groß sein.
Inwiefern das Planungs-Team die Koop5 überzeugt hat und auch für das Obergutachter:innengremium die entscheidenden Argumente findet, erfahren wir am 22.02.2019. Wir sind gespannt!